Ganz neue Wege im Bereich der Energieversorgung beschreitet jetzt die Firma Haustechnik Smeets. Inhaber Michael Smeets erwarb im Verlauf des Frühjahrs 2011 die Zusatzqualifikation, für den Heizungshersteller Vaillant Micro-Blockheizkraftwerke einzubauen und in Betrieb zu nehmen.
Hierbei handelt es sich um kleine Honda-Motoren, die jedoch nicht mit Benzin oder Diesel betrieben werden sondern mit Erdgas. Bei Ihrem Betrieb entsteht nicht nur Wärmeenergie, die mithilfe eines Wärmetauschers für die Heizung genutzt wird sondern auch Strom. Durchschnittlich 1 Kilowatt pro Stunde fallen hier an und können für den eigenen Bedarf genutzt werden. Nicht benötigter Strom geht keinesfalls verloren, er wird ins städtische Netz eingespeist und vergütet.
Blanke Theorie, dachte sich Praktiker Michael Smeets und verordnete sich einen Selbstversuch, indem er seine in die Jahre gekommene Brennwertanlage durch ein Micro-BHKW ersetzte. Anfang September war es denn so weit, in einer Wochenendaktion wurde die alte Heizung ausgebaut und in der nachfolgenden Woche die neue Anlage eingebaut.
Zunächst musste der Kaminzug nachgerüstet werden, anstatt eines Abgasrohrs, wie bisher, müssen sich jetzt 2 Rohre den Kaminzug teilen, zum Einen der Abgaszug für den Motor und zusätzlich ein Abzug für die Brennwerttherme, die ebenfalls zum Gesamtpaket gehört. Sie dient zum Abfangen von Spitzenlasten, die nicht mehr von dem 163 ccm Motor alleine geleistet werden können. Nach und nach wurden die einzelnen Komponenten des BHKW aufgestellt: der Honda-4 Takt-Motor, der Entkoppler, der als Wärmetauscher fungiert , die Brennwerttherme und dem Pufferspeicher, der neben seiner Aufgabe, die Heizungsanlage mit warmen Wasser zu versorgen auch mit Hilfe eines Trinkwassermoduls für das warme Trinkwasser zuständig ist. Der Platzbedarf ist geringer, als sich die Aufzählung der Komponenten anhört: ca. 5 qm der Kellerfläche wurde benötigt. Nach dem Aufstellen kam die Hauptarbeit, die Verrohrung der Einzelteile. Ein wohldurchdachtes Geflecht von Leitungen entstand in 2 Arbeitstagen, die natürlich auch gründlich isoliert werden mussten, um den Verlust der gerade erst erzeugten Wärme zu verhindern. Ein zusätzlicher Gaszähler wurde von den Stadtwerken installiert, um den Gasbedarf des Motors separat ausweisen zu können, ebenso ein zusätzlicher Stromzähler für die Abgabe ins städtische Netz.

Nachdem alle Bauteile angeschlossen waren, konnte die Anlage in Betrieb genommen werden. Von allen Beteiligten mit Spannung erwartet wurde der Moment, indem der Motor zum ersten Mal anlief, denn eine bis dahin ungeklärte Frage war, wie groß die Lautstärke und die Vibrationen des Motors sein würde. Dezibelzahlen können nicht das persönliche Empfinden ersetzen und mit Begeisterung konnte festgestellt werden, dass in den über dem Keller liegenden Wohnräumen überhaupt keine unangenehmen Geräusche oder Vibrationen zu bemerken waren. Im Keller selber hörte sich der Motor wie ein laufender Wäschetrockner an, die konstanten 2000 U/min. ergeben ein sonores Brummen. Mit noch größerer Spannung wurde nach einigen Tagen auf die Anzeige des produzierten Stroms gesehen, denn die Vorstellung, jetzt zu einem großen Teil von der Stromversorgung unanhängig zu sein wurde erfüllt, 1kW pro gelaufener Motorstunde wurden erreicht. Die Anlage lässt sich bequem über einen Link vom Computer aus steuern und regulieren, geplant ist noch in diesem Jahr ein App, um auch über das Internet z.B. aus dem Urlaub heraus den Betrieb der Anlage überwachen und regulieren zu können. Verlauftemperatur, Trinkwassertemperatur, Tag- und Nachabsenkung usw. kann dann bequem von unterwegs verändert werden. Auch der Installationsbetrieb hat dann die Anlagen der Kunden bequem auf dem Schirm, kann Fehlermeldungen auslesen und Einstellungskorrekturen vornehmen. Die wichtige Frage, ob sich eine solche Investition rechnet sieht Michael Smeets realistisch.
„Es ist nicht vorauszusehen, in welcher Geschwindigkeit sich die Energiepreise nach oben entwickeln, dass sie es tun werden, ist dagegen völlig sicher. Das BHKW ist neben der Photovoltaik eine weitere Möglichkeit, effizient zu heizen und zusätzlich Strom zu produzieren. Nicht jeder hat die Möglichkeit, große Flächen für die Kollektoren zur Verfügung zu stellen, nicht jeder hat Süd-Lage. Für diese Kunden kann es bei entsprechendem Energiebedarf sehr interessant sein, ein BHKW zu nutzen, insbesondere wenn noch ganzjährig ein großer Wärmeverbraucher hinzu kommt, wie zum Beispiel ein Schwimmbad. Dadurch werden die Laufzeiten des Motors erhöht, was wieder zu einer größeren Stromproduktion führt. Und diese kann neben der Eigennutzung wieder ins Netz eingespeist werden und senkt dadurch die Energiekosten. Aber natürlich gilt auch hier der Grundsatz, dass die preiswerteste Energie immer noch die ist, die nicht verbraucht wird. Es wäre nicht sinnvoll, nur um viel Strom zu produzieren, die Fenster offen zu lassen, damit die Heizung läuft. Ein sparsamer Umgang mit Energie versteht sich auch hier von selbst.“
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